Manfred Casper

VOM WACHSEN
DER FLÜGEL

Eine autobiografische Erzählung

DAS BUCH

Inhaltsangabe

Wie wurde aus einer behüteten DDR-Kindheit ein Systemgegner? Dies beantwortet der Autor mit der Schilderung seiner Kindheit voller Schlüsselerlebnisse in Stollberg/ Erzgebirge. Bis er 1969 als 18jähriger Baumaschinist seine Reisegruppe am Schwarzmeerstrand verließ und illegal in 6 Tagen  allein durch Bulgarien zog, wo er an der jugoslawischen Grenze unter dramatischen Umständen festgenommen wurde! U-Haft in Sofia und Karl-Marx-Stadt folgten sowie der Strafvollzug in Cottbus, insgesamt 17 Monate. Indes ging sein Kampf um die Freiheit weiter, am Ende erfolgreich; er wurde „freigekauft“!

Kaum im Westen angekommen, geriet er in den Verdacht der Fluchthilfe. Grund für die Stasi, den Operativ-Vorgang „Häftling“ anzulegen, eine Akte, die bis 1989 geöffnet war. Erneut begab er sich in höchste Gefahr, ahnte er doch bis zur  Akteneinsicht 1996 hiervon nichts. 

Von all dem künden neben dem spannend Erzählten auszugsweise Briefe der Stasi, IM-Berichte, Denunziationsprotokolle, Erfassungsbelege und Postinterpretationen. 

Schließlich schildert der Autor seinen beruflichen Weg im Westen, bis er 1992 in Braunschweig Hauptgeschäftsführer eines großen Arbeitgeberverbandes wurde, mit zahlreichen Ehrenämtern.

Der Autor nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise in die jüngere deutsche Geschichte, er gestaltet ein Kaleidoskop voller markanter Ereignisse im „KaltenKrieg“ und beschreibt den Zerfall der DDR.

DIE ZIELGRUPPE

Das Buch richtet sich an alle, die Interesse an jüngerer deutscher Geschichte haben. Sowohl Schüler der Oberstufe als auch Berufsschüler erhalten Einblicke in das Leben junger Menschen in der DDR, wobei der Autor nicht verbittert verbal auf die DDR „einschlägt“, er erzählt auch von schönen Erlebnissen einer insgesamt behüteten Kindheit. Ältere Leser nimmt der Autor mit auf eine „Zeitreise“ eigenen Erlebens in die jüngere deutsche Geschichte.

Neben Einzelpersonen ist das Buch für Schulen geeignet und für Gruppierungen, die sich mit der deutsch-deutschen Geschichte befassen (Stiftungen/ politische Bildungsstätten/ Gedenkstätten usw.).

REZENSIONEN & KRITIKEN

„Das Buch zeichnet einen deutschen Lebenslauf auf, ist aber gleichsam eine Erzählung über den Wert der Freiheit.“

Neue Braunschweiger Zeitung, 10. Nov. 2019, Marion Korth, Kultur

„… Insofern möchte man die Lektüre eigentlich dringend empfehlen. Vor allem Nachgeborenen. Jenen, die von der DDR bestenfalls noch wissen, daß es sie einmal gab. … Vielleicht nicht ganz mit der Sprachgewalt, wohl aber mit dem Furor der Zeugenschaft eines Solschenizyn oder Kempowski.“

Martin Jasper, Braunschweiger Zeitung, Samstag, 09.11.2019, Kultur & Leben

„Die ganze Geschichte erzählt die gerade im JHM Verlag erschienene autobiografische Erzählung … „Vom Wachsen der Flügel“ – detailreich und persönlich, aber auch in größere Kontexte einordnend …“

Haus & Grund, Braunschweig, Ausg. Okt. 2019, Rubrik Regionales, S. 16

Um die Gegenwart zu verstehen,
hilft manchmal der Blick in die Vergangenheit.

Manfred Casper hat in seiner autobiografischen Erzählung „Vom Wachsen der Flügel“ über die DDR geschrieben, wie er sie persönlich kennen gelernt hat. Aufgewachsen im Erzgebirge, spürte er als Heranwachsender die Enge von fehlender Freiheit. Auch, weil er vor dem Mauerbau in den Ferien seine Oma in der Bundesrepublik besuchen konnte. Doch dann erlebte er, wie der Bau der Mauer zur Bundesrepublik den Bürgern der DDR als „Schutzwall vor dem imperialistischen Westen“ verkauft wurde. Durch „Westfernsehen“ bekam er mit, was ein Schießbefehl bedeutet und dass er Menschen, die in die Freiheit des Westens fliehen wollten, den Tod brachte. Den Einmarsch der Russen in die CSSR 1968; die Panzer fuhren vor seiner Haustür lang. Nicht Mitglied der SED oder des FDJ zu sein, schränkte die beruflichen Möglichkeiten ein, ein Studium war in der Regel unmöglich. Eine andere Meinung als die der Staatspartei SED wiederholt und klar zu äußern und damit der SED-Linie zu widersprechen, konnte Gefängnis bedeuten. Reisen waren nur möglich in die sozialistischen Bruderländer – nach vorheriger Anmeldung und Genehmigung. Mit all diesen Erfahrungen und Eindrücken entwickelte sich der drängende Wunsch, in Freiheit zu leben. Doch legal konnte er nicht ausreisen. Als 18jähriger versuchte er die Flucht. Sie misslang. Er wurde gefasst und verurteilt. Sachlich nüchtern, mit klaren Worten schildert er das Leben und Erleben im Gefängnis, im Zuchthaus Cottbus. Er beschreibt auch das Leben anderer politischer Gefangener. Eineinhalb Jahre war er dort, bis er von der Bundesrepublik freigekauft wurde.

Manfred Casper gelingt es, diese persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen differenziert zu schildern, ohne Pathos, ohne Vorwurf, ohne Gram. Einfach Erlebnisse, die waren, wie sie waren. Vielleicht ist es gerade dieser eher nüchterne Stil, der das Buch so lesenswert macht. Er gibt Einblick in sein Leben, seine Familie, seine Gedanken. Und immer wieder belegt er dokumentarisch die Haltung und die Vorgehensweise in der DDR mit Auszügen aus seiner Stasi-Akte. Immer wieder streut er historische Ereignisse ein, die viele möglicherweise genauso wie ich nicht mehr so präsent haben: Die Zeit der RAF, der Nato-Doppelbeschluss, die Friedensbewegung, der Vietnamkrieg und vieles mehr. Denn sein Buch endet nicht mit dem Verlassen der DDR, sondern reicht in die Gegenwart. Und dieser Teil ist genauso spannend, denn er schildert seinen weiteren Werdegang, seinen Weg in der Freiheit. Und er schildert das unveränderte Interesse der Stasi an diesem Werdegang. Nachzulesen in seiner Stasi-Akte. Und so ist das Buch nicht nur eine Erzählung, sondern eine Reise in die jüngere Vergangenheit unserer deutschen Geschichte. Kurzweilig und faktenreich.

Norbert Albs, Februar 2020

KAUF DES BUCHES

Das Buch kann in jedem autorisierten Buchhandelsgeschäft bestellt werden, sofern es dort nicht unmittelbar vorrätig ist. Online kann es bei der Buchhandlung Graff, Braunschweig bezogen werden.

Der verbindliche Preis beträgt 24,90 EUR.